kleines Schmierstoff ABC

Abrieb                                        Gefahrklasse                          Scherstabilität
Additive Hydrocracköle Schlammbildung
Adhäsion Hydrodynamische Schmierung Schmierfähigkeit
Antioxidants Kinematische Viskosität Schmierfette
Asche Kontamination Schmierstoffe
Aschegehalt Korrosion Schmierung
Basenzahl Korrosionsschutz-Additive Sulfatasche
Basisöle Kugelfallviskosimeter synthetische Kohlenwasserstoffe
Biologisch abbaubare Schmierstoffe Kühlschmierstoff Synthetische Schmierstoffe
Chemische Stabilität Kupferstreifenkorrosion TBN (Total Base Number)
Cleveland Open Cup (C.O.C.) Micron Tribologie
Cloud Point Mineralöl Triboverschleiß
Demulgierbarkeit Mischreibung Trockenreibung
Detergentien Neutralisationszahl Tropfpunkt
Dichte NLGI Klasse Umgebungstemperatur
Dispersants Ölabscheidung Verdampfungsverlust
Dynamische Viskosität Oxidation Verschleiß
Elastohydrodynamische Schmierung Oxidationsstabilität Verschleißschutzadditive (AW)
Elastomer pH-Wert Verträglichkeit
Emulsion Pittting Viskosität
Ester Polyalphaolefine Viskositäts-Druck-Verhalten
Extreme Pressure- (EP-) Additive Polyglykole Viskositätseinheit
Farbe Pour Point Viskositätsindex
Festschmierstoff Pour Point-Verbesserer Viskositätsmessung
Filmstärke Raffination Viskositäts-Temperatur-Verhalten
Flammpunkt Reibung VI-Verbesserer
Flüssigkeitsreibung Reibungskoeffizient Wasser im Schmieröl
Fressen Säurezahl Wassergefährdungsklasse (WGK)
Friction Modifier (Reibkraftminderer) Scheinbare Viskosität Zweitraffinate

 

 

 

 

 

 

Abrieb
Beim Abrieb werden die Kontaktflächen gleichmäßig abgetragen. Dies geschieht langsam (Normalabrieb) oder schnell. Letzteres ungewollt bei unzureichender Schmierung oder gewollt, um einen Einlaufeffekt zu er zielen.

 

Additive
Additive sind Wirkstoffe , die Grundöle zugemischt werden, um Eigenschaften zu erreichen, die schmierungstechnisch zwar erforderlich, aber im Grundöl nicht vorhanden sind, positive Eigenschaften noch zu verstärken, unerwünschte Eigenschaften auszuschalten oder zu minimieren.

 

Adhäsion
Die Eigenschaft eines Schmierstoffes an einer festen Oberfläche zu haften.

 

Antioxidants
Schmieröle neigen unter dem Einfluss von Wärme und Sauerstoff zur Oxidation (Alterung). Beschleunigt wird dieser Zersetzungsprozeß durch saure Reaktionsprodukte aus der Verbrennung und Spuren von Metallen, die katalytisch wirken (abrasiver- oder korrosiver Verschleiß). Dies führt zu einem Alterungsprozess, bei dem sich Säuren sowie lack-, harz- und schlammartige Ablagerungen, die größtenteils ölunlöslich sind (wie z.B. Ölkohle) bilden. Die Zugabe von Antioxidanten ergibt einen wesentlich verbesserten Alterungsschutz. Sie können den Alterungsprozeß nicht verhindern, jedoch verlangsamen.

 

Asche
Verbrennungsrückstand eines Schmierstoffes.

 

Aschegehalt
Nach EN 7 ist der mineralische Rückstand, der beim Veraschen eines Öles zu- rückbleibt, der Aschegehalt. Er wird in Gewichts-% Oxidasche oder Sulfatasche angegeben. Insbesondere bei Motorenölen ist letzterer Wert ein Hinweis auf die Art der Additivierung und ein Grenzwert für bestimmte Einsatzzwecke.

 

Basenzahl
Die Total Base Number oder TBN, häufig kurz Basenzahl genannt, gibt einen Hinweis auf die Fähigkeit eines Motorenöles saure Verbrennungsrückstände zu neutralisieren. Sie wird nach DIN EN 55 bestimmt, die Maßeinheit ist mg KOH/g. Der Grad ihrer Abnahme im Betrieb eines Motors gibt einen Hinweis auf fällige Ölwechsel.

 

Basisöle
Zur Herstellung von Schmierölen werden als Basisflüssigkeiten aufgrund ihrer Verfügbarkeit, ihrer insgesamt guten Eigenschaften und ihrer vergleichsweise kostengünstigen Herstellung auch heute noch zum weitaus überwiegenden Teil Mineralöle eingesetzt. Bei besonderen Ansprüchen an den Schmierstoff werden auch synthetische Basisflüssigkeiten, z.B. Polyalphaolefine, Ester oder Polyglykole, oder pflanzliche Öle, z.B. Rapsöl, eingesetzt. Letztere werden ebenso wie bestimmte Ester oder Polyglykole wegen ihrer im Vergleich zu Mineralöl guten biologischen Abbaubarkeit in letzter Zeit für bestimmte Einsatzfälle bevorzugt.

 

Biologisch abbaubare Schmierstoffe
Zu den biologisch abbaubaren Schmierstoffen gehören auf pflanzlicher Basis Rapsöl, Olivenöl, Rizinusöl und auf synthetischer Basis "synthetische Ester" und Polyethylenglykole - PEG (Bild 1). Der Einsatz biologisch schnell abbaubarer Schmierstoffe ist insbesondere dort vorzusehen, wo durch Verlustschmierung die Schmierstoffe nach Erfüllung ihrer Funktion mehr oder weniger vollständig in das Erdreich oder in Gewässer gelangen können. Dies ist gegeben bei der Sägekettenschmierung sowie Fettschmierstellen als Nippelschmierung oder Zentralschmieranlage an Land-, Forst-, Baumaschinen und Kraftfahrzeugen, Weichen- und Spurkranzschmierung.

 

Chemische Stabilität
Eigenschaft eines Stoffes einer chemischen Reaktion zu widerstehen.

 

Cleveland Open Cup (C.O.C.)
Gerät zur Bestimmung des Flammpunktes.

 

Cloud Point
Die Temperatur bei der eine Eintrübung des Öles durch Kristallisation der Paraffinbestandteile beginnt (ISO 3015).

 

Demulgierbarkeit
Wert für ein Schmieröl Wasser abzutrennen.

 

Detergentien
Sie verhindern die Ablagerungen von Rückständen aus Alterung oder Verbrennung  insbesondere in Motoren aber auch in Hydrauliken oder Umlaufölen.

 

Dichte 
Sie wird für die Umrechnung der dynamischen in die kinematische Viskosität benötigt. Verschiedene Methoden zu ihrer Bestimmung sind in DIN 51 757 angegeben. Die Dichte ist produktspezifisch und temperatur- und druckabhängig. Sie ist eine Kenngröße für den Konstrukteur bei Gleitlagerberechnungen. Im praktischen Betrieb bedeutet hohe Dichte ein Leistungsverlust.

 

Dispersants
Die Aufgabe der Dispersants ist es, feste und flüssige Verschmutzungen (z.B. Staub, Wasser, Reaktionsprodukte aus der Verbrennung oder Oxidationsprodukte) zu umhüllen und fein verteilt im Öl in Schwebe zu halten, um Ablagerungen zu verhindern.

 

Dynamische Viskosität
Bei Newtonschen Flüssigkeiten ist die Schubspannung proportional zu dem Geschwindigkeitsgefälle. Den Proportionalitätsfaktor nennt man "Dynamische Viskosität". Maßeinheit: Millipascal Sekunde [mPa s], früher Centipoise [cP].Schubspannung = dyn. Viskosität x Geschwindigkeitsgefälle.

 

Elastohydrodynamische Schmierung
Schmierung charakterisiert durch hohe Last und hoher Geschwindigkeit bei der die gegenüberliegenden Körper, wegen der Inkompressibilität des Schmierfilms, eine elastische Verformung erfahren.

 

Elastomer
Kunststoff

 

Emulsion
Mischung zweier nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten wie z.B. Wasser und Öl.

 

Ester
Ester gehören zu den synthetischen Ölen. Sie werden aus Alkoholen und organischen Säuren gewonnen. Sie zeichnen sich durch hohe Viskositätsindices, geringe Verdampfungsneigung, höherer Alterungsstabilität und gutem Kältefließverhalten gegenüber Mineralölen aus. Einige Estertypen sind biologisch gut abbaubar.

 

Extreme Pressure- (EP-) Additive
EP-Additive sind grenzflächenaktive Stoffe und können in der polaren Gruppe u. a. die Elemente Blei, Antimon, Zink, Phosphor und Schwefel in verschiedenen Kombinationen enthalten. EP-Additive werden Schmierstoffen zur Erhöhung des Lastaufnahmevermögens zugesetzt. Die Wirkung beruht auf Bildung von Oberflächenschichten (Metallschichten), die im Mischreibungsgebiet möglichst das Verschweißen der Rauhigkeitsspitzen verhindern sollen und möglichst ein Gleiten der sich aufeinander bewegenden Metalloberflächen ohne Verschleiß erreichen soll.

 

Farbe
Die Farbe ist kein Qualitätsmerkmal, sondern wird durch Basisöl und Additive beeinflusst. Eine Dunkelfärbung im Betrieb kann durch Verschmutzung oder Alterung hervorgerufen werden. Des Öfteren werden Schmierstoffe durch den Zusatz von Farbstoffen gekennzeichnet. Die Farbe von Schmierstoffen wird durch die ASTM-Farbzahl beschrieben, die von 0,5 (hell) bis 8,0 (dunkel) reicht. Die Bestimmung ist in DIN ISO 2049 festgelegt.

 

Festschmierstoff
Wird meist nur für Schmierungsaufgaben unter extremen Bedingungen (z.B. beim Betrieb im Mischreibungsgebiet) eingesetzt und benötigt. Die bekanntesten Festschmierstoffe sind Graphit, Molybdändisulfid (MoS2), verschiedene Kunststoffe (z.B. Polytetrafluorethylen), Schwermetallsulfide usw.. Die Verwendung erfolgt direkt als Pulverform, in Suspensionen, Pasten, Metallfilmen, Lacken und Kunststoffen.

 

Filmstärke
Eigenschaft eines Schmierfilms unter Einwirkung von Geschwindigkeit, Temperatur und Belastung nicht zu reißen.

 

Flammpunkt
Ein Sicherheitskennwert eines Öles ist sein Flammpunkt. Dies ist die Temperatur, bei der sich aus dem Öl so viel Dämpfe bilden, dass das Gemisch aus Luft und Öldampf bei Annähern einer Zündflamme erstmalig und kurzzeitig entflammt. Bei der Bestimmung kommen normalerweise zwei Verfahren zur Anwendung: Bei Ölen mit einem Flammpunkt zwischen 65 und 200°C wird meistens im geschlossenen Tiegel nach Pensky-Martens (DIN 51758) gemessen. Bei Ölen mit höheren Flammpunkten wird im offenen Tiegel nach Cleveland (DIN ISO 2592).

 

Flüssigkeitsreibung
Bei der Flüssigkeitsreibung werden die Metalloberflächen vollständig getrennt. Dadurch ist die Verlustreibung nur noch gering und der Verschleiß gleich Null. Dies ist der Idealzustand. Sein Erreichen ist abhängig von der Form der Schmierstelle, der Geschwindigkeit der bewegten Teile und der Viskosität des Schmierstoffes.

 

Fressen              
Ein Fressen von Oberflächen erfolgt, wenn größere Teile der Flächen sich unter Last berühren, ohne durch einen Schmierstoff getrennt zu sein. Es handelt sich um eine Art "Verschweißen" der Oberflächen, die danach gewaltsam getrennt und dadurch geschädigt werden.

 

Friction Modifier (Reibkraftminderer)
Reibungssenkende Additive, so genannte Friction Modifier, können nur im Bereich der Mischreibung wirken. Diese Wirkstoffe bilden auf den Oberflächen pelzartige Filme (physikalischer Vorgang), die Metalloberflächen voneinander trennen können. F. M. sind sehr polar, d.h. es besteht eine hohe Affinität zur Oberfläche verbunden mit reibungsvermindernden Eigenschaften.

 

Gefahrklasse
Einteilung der brennbaren Flüssigkeiten nach folgenden Gruppen

 

Gruppe A:

Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt nicht über 100 °C haben und hinsichtlich der Wasserlöslichkeit nicht die Eigenschaften der Gruppe B aufweisen, und zwar

Gefahrklasse I: Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt unter 21°C: DIN 51755                   
Gefahrklasse II:   Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von 21- 55 °C: DIN 51755                               
Gefahrklasse III:  Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt von über 55 - 100 °C: DIN 51758

Gruppe B:  

Flüssigkeiten mit einem Flammpunkt unter 21 °C, die sich bei 15 °C in jedem beliebigen Verhältnis in Wasser lösen oder deren brennbare flüssige Bestandteile sich bei 15 °C in jedem beliebigen Verhältnis in Wasser lösen.


Hydrocracköle 
Die Weiterentwicklung der Grundöle zur Erreichung eines hohen VI und einer geringen Verdampfung führte in den letzten 10 - 15 Jahren zur Verbreitung der Hydrocracköle (HC-, MC-, XHVI-Öle) als Basisöl für Schmierstoffe. Ausgangspunkt der Verarbeitung ist entweder Rohparaffin oder Vakuumgasöl. In einem Hydrocracker werden bei Temperaturen um 400°C und Drücken von 13 bis 17 MPa Aromaten und n-Paraffine katalytisch gespalten und in Iso-Paraffine umgewandelt. In geeigneten Vakuumdestillationsanlagen können verschiedene Viskositäten gewonnen werden. Je nach Viskositätslage wird ein VI zwischen 120 und 140 erreicht. Abschließend werden n-Paraffine entfernt, um ein gutes Kältefließverhalten zu gewährleisten.

 

Hydrodynamische Schmierung
Ausbildung eines Schmierfilmes der die Reibpartner vollständig voneinander trennt.

 

Kinematische Viskosität
Das Verhältnis der dynamischen Viskosität zur Dichte bei einer bestimmten Temperatur. Maßeinheit: Quadratmillimeter pro Sekunde [mm²/s], früher Centistokes [cSt].

Kinematische Viskosität = Dynamische Viskosität / Dichte

 

Kontamination
Jedes Material das unerwünscht / unbeabsichtigt in einen Schmierstoff gelangt und die Eigenschaften negative beeinflusst.

 

Korrosion
Chemische oder elektro-chemische Reaktion eines Metalls mit dem Umgebungsmedium.

 

Korrosionsschutz-Additive
Für den Korrosionsschutz eignen sich bevorzugt grenzflächenaktive Additive, die sowohl aschefrei als auch aschegebend sein können. Die polare Gruppe lagert sich an Metalloberflächen an, der Alkylrest bildet dichte, pelzartige, hydrophobe (wasserfeindliche) Barrieren. Aufgrund ihrer polaren Struktur stehen die Korrosionsschutzadditive im Wettbewerb mit EP/AW - Additiven, d.h. sie können deren Wirksamkeit beeinträchtigen.

 

Kugelfallviskosimeter 
Bei dieser Methode wird das Öl in einen Zylinder gegeben. Es wird die Zeit gemessen, die eine Kugel benötigt, um eine bestimmte Strecke durch das Öl zurückzulegen. Als Ergebnis erhält man die dynamische Viskosität.

 

Kühlschmierstoff
Schmierstoff zum Kühlen und Schmieren beim Trennen und teilweise beim Umformen von Werkstoffen; DIN 51385 teilt ein in
Nichtwassermischbarer Kühlschmierstoff
Wassermischbarer Kühlschmierstoff
a.Emulgierbarer Kühlschmierstoff
b.Wasserlöslicher Kühlschmierstoff
Wassergemischter Kühlschmierstoff
a.Kühlschmier-Emulsion (Öl-in-Wasser)
b.Kühlschmier-Lösung

 

Kupferstreifenkorrosion
Qualitative Prüfmethode zur Bestimmung der korrosiven Wirkung eines Schmierstoffes auf Kupfer.

 

Micron
1µm = 10-6m

 

Mineralöl
Ausgangsprodukt ist das Erdöl, das fast ausschließlich aus den Atomen Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) besteht. Durch Destillation und Raffination werden die Schmieröle (Mineralöle) daraus gewonnen.

 

Mischreibung
Befindet sich zwischen den Oberflächen ein Schmierfilm, aber in nicht ausreichender Stärke, so dass sich einzelne Rauhigkeitsspitzen berühren, so spricht man von Mischreibung. Die Gefahr der Verschleißbildung ist bereits verringert.

 

Neutralisationszahl
Die Neutralisationszahl (NZ) gibt nach DIN 51558 an, wieviel mg Kaliumhydroxid (KOH) nötig sind, um die in 1g Öl enthaltenen freien Säuren zu neutralisieren. Diese können als Rückstände der Raffination enthalten sein. Auch eine Anzahl von Additiven ergibt eine Neutralisationszahl. Die Änderung der NZ im Betrieb eines Öles gibt einen Hinweis auf Ölalterung.

 

NLGI Klasse
Einteilung der Schmierfette in verschiedene Konsistenzklassen.

 

Ölabscheidung
Abgabe von Öl aus dem Schmierfett.

 

Oxidation
Chemischer Prozess bei der Reaktion des Schmierstoffes mit Sauerstoff. Wird beschleunigt durch Hitze, Licht, Katalysatoren, Wasser, Säuren oder festen Fremdstoffen. Führt zum Anstieg der Viskosiät und Verharzen des Schmierstoffes.

 

Oxidationsstabilität
Widerstand eines Schmierstoffes gegen Oxidation.

 

pH-Wert
Wert für die Alkalität oder Azidität angegeben in einem Bereich von 0 – 14. Neutralität ist bei pH=7, Werte darunter geben die Azidität und Werte darüber die Alkalität wieder.

 

Pitting
Grübchenbildung an der Metalloberfläche wegen Ermüdung, Überlastung oder Korrosion.

 

Polyalphaolefine
Ausgangspunkt für die Herstellung der Polyalphaolefine (PAO) ist Ethylen, ein Kohlenwasserstoffgas, das durch Cracken aus Mineralöl gewonnen wird. In verschiedenen Polymerisationsschritten werden diese Moleküle zu Iso-Paraffinen aufgebaut. Anschließend wird destilliert, um Fraktionen mit Molekülen einer bestimmten Größe zu erhalten. In einer abschließenden Hydrierung werden noch ungesättigte Moleküle abgesättigt. Man erhält Basisöle verschiedener Viskosität mit einem VI zwischen 120 und 140.

 

Polyglykole
Unter den synthetischen Basisölen für Schmierstoffe gehören die Polyglykole zu den Veteranen. Polyglykole sind nicht gleich Polyglykolen, sondern bilden eine sehr umfangreiche Stoffgruppe. Gewonnen werden sie aus den Kohlenwasserstoffen Ethylen oder Propylen. Sie werden mit Sauerstoff zu Reaktion gebracht und anschließend polymerisiert, wobei die unterschiedlichsten Viskositäten eingestellt werden können. Sie zeichnen sich vor allem durch ein hervorragendes Viskositäts-Temperatur-Verhalten und einen niedrigen Reibwert aus. Polyethylenglykole sind, insbesondere bei niedrigen Viskositäten, wie sie z.B. für Hydrauliköle benötigt werden, gut biologisch abbaubar.

 

Pour Point
Niedrigst mögliche Temperatur bei der ein Öl gerade noch fließt (ISO 3016).

 

Pour Point-Verbesserer
Zur Verbesserung des Kältefließverhaltens werden die Pour Point-Verbesserer eingesetzt. Sie verhindern das Zusammenwachsen der Paraffinkristalle bei niedrigen Temperaturen und damit das Stocken, d.h. Festwerden des Öles.

 

Raffination
Die Kohlenwasserstoffe enthalten nach Destillation und Vakuumdestillation noch Verbindungen mit Schwefel, Sauerstoff, Stickstoff sowie andere Verunreinigungen; diese werden bei nachfolgender Raffination durch chemisch-physikalische Verfahren unter Verwendung von Lösungsmitteln oder Säuren von den Kohlenwasserstoffen getrennt; es wird dadurch eine wesentliche Qualitätsverbesserung erreicht.

 

Reibung
Wenn feste Körper mit ihren Grenzflächen sich aufeinander bewegen, so tritt eine Kraft auf, die bestrebt ist, diese Bewegung zu verhindern: die Reibkraft. Diese Reibkraft ist umso größer, je höher die Belastung ist, mit der die Flächen aufeinander gepresst werden. Auch die Rauigkeit der Oberflächen spielt eine Rolle. Je glatter die Grenzflächen sind, umso niedriger sind die Kräfte, die zum Verschieben erforderlich sind. In der Technik ist Reibung erwünscht, um Energie zu "vernichten", z.B. beim Bremsvorgang. In allen Maschinen, die eine Antriebsenergie erzeugen oder übertragen, z.B. Motoren und Getriebe, soll die Reibung so niedrig wie möglich sein, um Verlustleistungen zu minimieren.

 

Reibungskoeffizient
Koeffizient aus der Reibkraft zwischen zwei sich relativ zueinander bewegenden Körpern und der anliegenden Normalkraft  m = Fx L.

 

Säurezahl
Wert für die Menge KOH (Kaliumhydoxyd) in mg die nötig ist  um die sauren Bestandteile in 1g Schmierstoff zu neutralisieren.

 

Scheinbare Viskosität
Wert der Viskosität einer nicht-Newtonschen Flüssigkeit bei einer spezifischen Temperatur und Schergefälle. Die Viskosität wird in Pascalsekunden (Pas) angegeben.

 

Scherstabilität
Scherstabilität ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal von Mehrbereichsölen. Bleibt ein Mehrbereichsmotorenöl über die gesamte Einsatzdauer aufgrund seiner scherstabilen VI-Verbesserer in seiner ursprünglichen Viskositätsklasse, so spricht man von einem stay-in-grade Öl.

 

Schlammbildung
Alterung von Mineralölen; durch den Einfluss von Luft und Wasser kann es bei Mineralölprodukten zur Bildung von Oxidationsstoffen und zur Polymerisation kommen; bei starkem Anfall werden diese Oxidationsprodukte nicht mehr im Öl dispergiert, fallen aus und bilden Schlamm; bei modernen Magerkonzept-Ottomotoren kann unter bestimmten Voraussetzungen ein schwarzer Schlamm (sogenannter Schwarzschlamm) entstehen. Einflussfaktoren können sein: Motortyp, Betriebsbedingungen, Stickoxidbildung, Kraftstoff, Motorenölkonzeption, Ölwechselintervalle, Ölmenge, Ölverbrauch usw.; für Motorenöle gibt es spezielle motorische Schlammteste.

 

Schmierfähigkeit
kennzeichnet die Tragfähigkeit des Schmierfilmes eines Schmierstoffes; stets muss sie auf konkrete Bedingungen bezogen werden, wie: Reibungsart, Reibungszustand, Werkstoffpaarung der reibenden Körper, Schmierung der Berührungsflächen, Flächenbelastung, Geschwindigkeit und Temperatur; z.B. ist bei flüssiger Reibung ausschließlich die Viskosität für die Tragfähigkeit maßgebend, bei Grenzreibung dagegen auch die Fähigkeit der Freßverhinderung mit Hilfe von EP-Wirkstoffen; es gibt aus diesen Gründen kein einheitliches Maß für die Schmierfähigkeit.

 

Schmierfette
Schmierfette sind feste oder halbflüssige Produkte einer Dispersion aus einem Feststoff (Verdicker) und einem flüssigen Schmierstoff. Man könnte auch sagen: Fette sind am Wegfließen gehinderte Öle.

 

Schmierstoffe
Siehaben die Aufgabe, bei gleitendem oder rollendem Kontakt zweier sich aufeinander bewegender Punkte, Linien oder Flächen Reibung und Verschleiß zu vermindern; man unterscheidet flüssige, plastisch-feste, feste und gasförmige Schmierstoffe (Schmiermittel).

 

Schmierung
Der Sinn der Schmierung ist also die Verringerung der Reibung und des Verschleiß durch möglichst weitgehende Trennung der Reibpartner. Dies geschieht durch die Einbringung eines Schmierstoffes in das Reibsystem. Abhängig von Art und Menge des Schmierstoffes, der Belastungen und der Oberflächengestalt werden drei Schmierungszustände unterschieden: Trockenreibung, Mischreibung, Flüssigkeitsreibung.

 

Sulfatasche
Aschegehalt eines Schmierstoffes nach Verbrennung und Behandlung der Asche mit Schwefelsäure und anschließendem Trocknen.

 

synthetische Kohlenwasserstoffe
Die Mineralöle gehören zur Familie der Kohlenwasserstoffe, d.h. ihre Moleküle bestehen, bis auf einige Verunreinigungen, aus diesen beiden Elementen. Synthetische Kohlenwasserstoffe bestehen ebenfalls aus diesen Elementen, aber ihre Struktur ist wesentlich gleichmäßiger. Dies ergibt Vorteile in ihrem Einsatz als Grundöl für Schmierstoffe.

 

synthetische Schmierstoffe
Sie werden meist für Sonderzwecke verwendet, wie z.B. bei Anforderungen wie Hochtemperaturstabilität, Tieftemperaturverhalten, Resistenz gegen radioaktive Strahlung, Verdampfungsverlust, Oxidationsbeständigkeit (Lebensdauerfüllungen), Hochdruckstabilität, Viskositäts-Temperatur-Verhalten usw. Verwendung finden folgende Synthese-Schmieröle: Polyalkylenglykole, synthetische Kohlenwasserstoffe (z.B. Polyalphaolefine, Dialkylbenzole, Polyisobutylene), Dicarbonsäure- und Polyol-Ester, Phosphorsäure-Ester, Silikone, Polyphenylether, Fluorkohlenwasserstoffe usw..

 

TBN (Total Base Number)
siehe Basenzahl

 

Tribologie
Die Wissenschaft der Tribologie beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Reibung, Verschleiß und Schmierung. Die Erkenntnis, wonach mit Energie und Rohstoffen sparsamer und mit der Umwelt schonender umgegangen werden muß, ist heute fester Bestandteil der Politik und Technik. Dazu leisten die Tribologie und die Anwendung tribologischer und schmierungstechnischer Kenntnisse einen wesentlichen Beitrag, denn die reibungs- und verschleißbedingten Verluste führen zur Minderung des Wirkungsgrades, der Lebensdauer, des Nutzungsauslastungsgrades, der Zuverlässigkeit, der Betriebssicherheit, der Wirtschaftlichkeit und der Wettbewerbsfähigkeit von Maschinen, Maschinenanlagen und Fahrzeugen.

 

Triboverschleiß
Verschleiß der durch Schwingungen (Oszillation) zwischen zwei Oberflächen entsteht.

 

Trockenreibung
Wenn sich die Grenzflächen beider Reibpartner ohne eine Trennschicht, d.h. ohne Schmierfilm, gegeneinander bewegen, spricht man von Trockenreibung. Es besteht große Gefahr der Verschleißbildung.

 

Tropfpunkt
Temperatur bei der ein Schmierfett vom halbfesten in den flüssigen Zustand übergeht.

 

Umgebungstemperatur
Temperatur der Umgebungsluft der Applikation.

 

Verdampfungsverlust 
Wert für die Menge die ein Schmierstoff unter bestimmten Bedingungen durch Verdampfung verliert.

 

Verschleiß
Unter Verschleiß versteht man alle ungewollten Änderungen der Geometrie der Werkstoffoberflächen durch betriebsbedingte äußere Einflüsse. Diese können mechanischer, chemischer (Korrosion), thermischer oder auch elektrischer Natur sein.

 

Verschleißschutzadditive (AW)             
Durch Verschleißschutzadditive, auch Anti-Wear-Additive genannt, werden auf den Kontaktflächen äußerst dünne Reaktionsschichten aufgebaut, deren Scherfestigkeit wesentlich geringer als die der Metalle ist. Sie ist unter normalen Bedingungen fest, unter Verschleißbedingungen (Druck, Temperatur) jedoch gleitfähig. So wird ein übermäßiger Verschleiß (Fressen bzw. Verschweißen) im Bereich der Mischreibung verhindert. Bei Bedarf (Metall/Metall-Kontakt) werden die Schichten durch eine chemische Reaktion ständig neu gebildet.

 

Verträglichkeit
Möglichkeit eines Schmierstoffes mit einem anderen gemischt zu werden ohne nachteiligen Effekt auf die Eigenschaften. Gilt auch für den Kontakt mit empfindlichen Materialien wie z.B. Kunststoffe.

 

Viskosität
Viskosität ist Eigenschaft einer Flüssigkeit der gegenseitigen laminaren Verschiebung zweier benachbarter Schichten einen Widerstand und damit eine Reibung entgegenzusetzen. Hohe Viskosität bedeutet zähflüssig, niedrige Viskosität ist mit leichtflüssig gleichzusetzen. Kurz gesagt könnte man sich die Viskosität als Fließwiderstand vorstellen. Man unterscheidet zwischen der dynamischen Viskosität (in Pa s) und der kinematischen Viskosität (mm²/s = cSt), letztere entspricht folglich dem Quotienten aus dynamischer Viskosität und Dichte. Wie die Dichte ist auch die Viskosität temperatur- und druckabhängig.

 

Viskositäts-Druck-Verhalten
Unter hohen Drücken von 100 MPa und mehr, wie sie in hydrodynamischen Verhalten Schmiervorgängen auftreten, steigt die Viskosität von Mineralölen und verwandten Flüssigkeiten stark an. Dadurch wird das Tragvermögen des Schmierfilms erhöht. Mineralöle werden in ihrem Viskositätsverhalten durch das Schergefälle Gesetz von Newton beschrieben und heißen daher newtonsche Flüssigkeiten. Flüssigkeiten, die einer dritten Abhängigkeit folgen werden nicht -newtonsche Flüssigkeiten genannt. Das Schergefälle in einem Schmierspalt erhält man, indem man die Geschwindigkeit am bewegten Teil durch die Schmierfilmstärke dividiert. Mit größer werdendem Schergefälle wird die Viskosität von Mehrbereichsmotorenölen niedriger. Sie gehören zu den nicht-newtonschen Flüssigkeiten.

 

Viskositätseinheit
Die Maßeinheit der Viskosität ist Pascal x Sekunde (Pa*s) Früher wurde die auch heute noch häufig zu sehende Einheit cP = centi Poise verwendet. In der Mineralölindustrie wird zur Beschreibung des Fließverhaltens häufig nicht die Viskosität, sondern das Verhältnis Viskosität/Dichte herangezogen (kinematische Viskosität). Die Einheit dieses Wertes ist mm²/s (früher cSt = centi Stokes).

 

Viskositätsindex
Der Viskositätsindex (VI) ist eine Kenngröße für das Viskosität-Temperaturverhalten von Ölen. Umso höher der Zahlenwert ist, umso weniger ändert sich die Viskosität eines Öles bei Temperaturveränderungen. Dieser Wert wurde ursprünglich einmal willkürlich festgelegt, indem man einem bestimmten naphtenbasischen Rohöl den Wert "0", und einem bestimmten paraffinbasischen den Wert "100" zuordnete. Zwischenwerte können daraus errechnet werden (DIN ISO 2909).

 

Viskositätsmessung
Es gibt verschiedene Verfahren zur Bestimmung der Viskosität. Die dazu eingesetzten Laborgeräte bezeichnet man als Viskosimeter. Wichtigste Laborverfahren sind: Ubbelohde-Kapillare, Kugelfallviskosimeter, Rotationsviskosimeter.

 

Viskositäts-Temperatur-Verhalten
Die Viskosität ist keine konstante Größe, sondern ist von verschiedenen Verhalten physikalischen Einflüssen abhängig: Temperatur, Druck, Schergefälle. Die für jeden Anwender augenfälligste Abhängigkeit ist die von der Temperatur. Jeder, der schon mal mit Mineralölprodukten umgegangen ist, weiß, dass ein solches Produkt bei niedrigen Temperaturen zäher fließt als bei höheren. Aufgrund dieser Abhängigkeit muss bei jeder Viskositätsangabe die Bezugstemperatur genannt werden.

 

VI-Verbesserer
Man kann sie sich als lange, faserförmige Moleküle vorstellen, die in der Kälte zusammengeknäult im Öl vorliegen und der Bewegung der Ölmoleküle einen relativ geringen Widerstand entgegensetzen. Mit steigender Temperatur entknäulen sie sich, werden voluminöser verdicken dadurch das Öl und bremsen die Bewegung der Ölmoleküle und verlangsamen den Viskositätsabfall. Die VI-Verbesserer reagieren unterschiedlich stark auf mechanische Belastung, Sie können abgeschert werden und verlieren dann ihre eindickende Wirkung (Scherstabilität).

 

Wasser im Schmieröl
Schmieröle sollten grundsätzlich wasserfrei sein, da Wasser die Ölalterung und die Korrosion der Werkstoffe beschleunigt sowie die Schmierfilmbildung beeinträchtigt und den Verschleiß fördert. 

 

Wassergefährdungsklasse (WGK)
Die Kommission Bewertung wassergefährdender Stoffe (KBwS) erarbeitete den Katalog wassergefährdender Stoffe. Die Einteilung erfolgt in 3 Wassergefährdungsklassen. Für die Beurteilung werden u. a. die Eigenschaften akute und orale Säugetiertoxizität, akute Bakterientoxizität, akute Fischtoxizität und biologisches Abbauverhalten herangezogen. Weitere Kriterien sind: Die chemisch-physikalischen Eigenschaften, wie z.B. Flüchtigkeit, Löslichkeit, Mischbarkeit und Eliminations- und Verteilungsmechanismen. Am 01. Juni 1999 ist die z.Z. gültige, neue VwVwS (Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe) in Kraft getreten. Die VwVwS bestimmt die Stoffe näher, welche geeignet sind, nachhaltig die physikalische, chemische oder biologische Beschaffenheit des Wasser nachteilig zu verändern. Die VwVwS stuft die Stoffe aufgrund physikalischer, chemischer und biologischer Eigenschaften entsprechend ihrer Gefährlichkeit, in die folgenden Wassergefährdungsklassen (WGK) ein.

WGK 3: stark wassergefährdend
WGK 2: wassergefährdend 
WGK 1: schwach wassergefährdend

Ist ein Stoff nicht in der Stoffliste der VwVwS einer Wassergefährdungsklasse zugeordnet, ist seine Wassergefährdung mittels einer Punktbewertung über die R-Sätze der Gefahrstoffverordnung zu bestimmen. Jedem anzuwendenden R-Satz ist eine bestimmte Punktzahl zugeordnet. Die sich ergebende Gesamtpunktzahl ist wie folgt den Wassergefährdungsklassen zuzuordnen: 0 bis 4 Punkte: WGK 1, 5 bis 8 Punkte: WGK 2, 9 und mehr Punkte: WGK 3. Darüber hinaus werden einige Stoffe als nicht wassergefährdend eingeordnet, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

 

Zweitraffinate 
bestimmte gebrauchte Schmieröle (Altöle), die in einer Raffinerie zu Zweitraffinaten aufgearbeitet werden (Entwässerung, Reinigung, Destillation, Raffination, Mischung, Additivierung, usw.); können je nach Qualität der Verfahrenstechnik Eigenschaften wie Erstraffinate aufweisen.


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